17. August 2017 – Vom Gauja Nationalpark zum Vidzeme Stony Seashore (150 Km)
Nach einem aussichtsreichen Frühstück am Fluss erledigen wir heute Morgen die Pflichten eines jeden Wohnmobilisten – Wasserver- und –entsorgung! Wir fahren heute erstmals an die Ostseeküste, nicht jedoch ohne einen Zwischenstopp einzulegen! Das kleine Örtchen Cesis liegt direkt auf unserem Weg. Zu besichtigen gibt es die hübsche St. Johanniskirche mit seinem Turm dessen Besteigung (2,-- €) sich jedoch nicht sonderlich lohnt. Alle Fenster sind mit Gittern verrammelt – ein Graus für jeden Fotografen!
Durch die mittelalterlich anmutenden Gassen gelangen wir zur gut erhaltenen Burg des Schwertritterordens, deren Ursprünge aus dem 13. Jahrhundert herrühren (Eintritt 4,-- €). Im hübsch angelegten Schlossgarten kann man wunderbar lustwandeln.
Auch ein Blick auf den Kräutergarten zu werfen, lohnt: Dort gibt eine zünftig gekleidete „Kräuterhexe“ gerne Auskunft über die Anwendungsmöglichlichkeiten der Heilkräuter. Ebenfalls im Schlossgarten zu bewundern ist eine gestürzte Lenin-Statue, die hier wie an allen anderen wichtigen Orten des ehemaligen Sowjet-Imperiums gestanden hat. Mit den alten Zeichen der unbgeliebten Sowjet-Ditkatur geht man überall in den baltischen Staaten verständlicherweise nicht gerade zimperlich um!
Für die Ersteigung des Westturms wird den Besuchern eine Laterne gereicht, die einzige Lichtquelle bei der Besichtigung in den dunklen Gemäuern. Elektrisches Licht gibt es keines, was der Erforschung des alten Gemäuers einen mystischen Charme verleiht.
In der liebevoll dekorierten Patisserie Vinetas un Allas Karumlade kaufen wir auf dem Rückweg zum Auto leckeres Brot, Kokosmakronen und andere hausgemachte Backwaren, die wir später bei unserer Mittagspause an dem lauschigen Womo-Badeplatz Driskina Ezers mit Genuss verzehren.
Unser Ziel ist heute die Vidzeme Stony Seashore – ein 20 – 40 Meter breiter und mehrere Kilometer langer Sandstrand zwischen Tuja und der Ortschaft Dzeni. Der Strand ist gekennzeichnet durch runde Felsblöcke, die während der letzten Eiszeit vor zehn- bis dreizehntausend Jahren überall an den Strand gespült worden sind. Durch den hohen Granat-Anteil in den Sandpartikeln hat der Strand in Vidzeme eine rot-violette Färbung angenommen.
Wir finden einen Stellplatz in fantastischer Lage namens Krimalnieki, unmittelbar an der Abbruchkante des Steilufers direkt hinter dem Örtchen Tuja gelegen. Der Platz befindet sich auf einer langgestreckten Wiese, die einem hiesigen Bauern gehört und ist ausgestattet mit Picknicktischen, Trockentoiletten und Duschen; auch Strom ist verfügbar. Man benötigt allerdings ein sehr langes Kabel, wenn man direkt am Meer stehen möchte! Wir haben keines dabei, dürfen uns aber in die Kabeltrommel unserer lettischen Nachbarn einklinken.
Entlang des Strandes laufen wir nach Kurmrags. Hier am ehemaligen Leuchtturm sind die meisten Felsblöcke zu finden, die bis weit ins Meer hinaus verteilt liegen. Die erhebliche Erosion der Steilküste, die Wind und Wetter ausgesetzt ist, ist an dieser Stelle gut zu sehen. Die Landschaft erinnert uns ein bisschen an den Strand am Daarßer Wald. Wo aber in Deutschland findet man noch einen derartigen Traumstrand fast ohne Menschen?
Zum Sonnenuntergang schmeißen wir den Grill an und entzünden ein Lagerfeuer. Die Sonne versinkt in einem dramatisch rot gefärbten Himmel direkt vor unserem „Logenplatz“ im Meer. Das Dinner – Rinderfilet mit Pfifferlingen – ist in diesem atemberaubenden Ambiente überaus romantisch!
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