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Mindo

Dem Tipp von Sandra, in Chontal Oil-Birds, die einzigen nachtaktiven Fruchtfresser weltweit in einer Höhle anzuschauen - dort kann man sich von einem Guide die kuriosen Vögel zeigen lassen -, folgen wir nicht. Die Direktverbindung aus dem Intag-Tal nach Nanegal ist auf kaum einer Karte eingezeichnet, dabei lässt sich die Dirt-Road bestens befahren und ist zudem landschaftlich sehr schön. Die meisten Menschen in den Dörfern, die wir durchfahren, leben von der Landwirtschaft und dem, was ihr Land hergibt. In Nanegal finden wir ein nettes kleines Restaurant La Delicia Los Colibris. Die Besitzerin scheint blass erstaunt, dass sich Gäste in ihrem Restaurant einfinden und bietet uns frischen Tilapia an. Von unserem Tisch kann man die „Bird-Feeder“ einsehen – der ganze Garten wimmelt von Kolibris in den buntesten Farben und uns gelingen die ersten tollen Fotos von zahlreichen verschiedenen Arten! Das Essen ist lecker und kostet inklusive einem frisch gepressten Orangensaft gerade einmal 5 USD.

 
Weißnackenkolibri (White-necked Jacobin)                   /                  


Braunschwanzamazille (Rufous-tailed Hummingbird)               /               

Wir haben uns für die nächsten vier Tage in Mindo Lindo, einem privaten Naturschutzreservat im Nebelwald oberhalb von Mindo in einer Höhe von 1.700 Metern einquartiert. Das Reservat ist sieben Hektar groβ, darunter vier Hektar Sekundärwald. Die deutsche Ornithologin Heike, die in Ecuador auch mehrwöchige Vogelreisen anbietet, und ihr ecuadorianischen Mann Pedro bieten in ihrem liebevoll gestalteten Anwesen drei Zimmer an.

Bei unserer Ankunft ist lediglich Pedro da, der uns erst einmal einen Tee anbietet. Wir sehen auf Anhieb, dass wir wieder einmal mit Mindo Lindo die goldrichtige Wahl getroffen haben! Unser Zimmer ist traumhaft gelegen mit Blick auf den Wald und verfügt über zwei bequeme Betten. Wir setzen uns erst einmal auf die Beobachtungsterrasse und schauen dem bunten Treiben der Kolibris zu. Insgesamt 28 verschiedene Kolibriarten sind in Mindo Lindo heimisch.

Langschwanzsylphe (Violet-tailed Sylph )


                                                                                             /                   Langschwanzsylphe (
Violet-tailed Sylph )

Am Abend haben wir uns in der Septimo Paraiso Lodge zum Dinner und einer anschließenden „Nocturnal Safari“ angemeldet. Wir sind außer einem einsamen Birder die einzigen Gäste in der Lodge. Die an diesem Abend zuständige Managerin kümmert sich kompetent und freundlich um uns und bietet uns das Dreigangmenü inklusive Tour für 23 USD p.p. an. Das Abendessen ist zwar nur durchschnittlich – es gibt erneut Tilapia -, aber deswegen sind wir ja auch nicht in erster Linie hergekommen!

Franklin, unser Guide, rüstet uns zunächst mit Gummistiefeln aus und führt uns dann direkt hinein in den flachen Bach. Nach einer Weile entdeckt er allerlei nachtaktives „Getier“, wie Baumfrösche, Anolen, Tarantulas und einen wunderschönen Nachtfalter mit einer Spannweite von rund 15 Zentimetern! Leider gelingen mir die Fotos von diesem prachtvollen Tier nicht optimal. Wir haben uns keinen optimalen Tag für diese Tour ausgesucht, da es heute Nachmittag ausgerechnet einmal nicht geregnet hat und somit insbesondere Frösche schwer aufzuspüren sind.




 

 


25. April 2018 – Mindo
Pedro bereitet uns ein wunderbares Frühstück zu mit Rührei und leckerem Käse von der Käserei aus Los Bancos. Heute steht das benachbarte Milpe Cloud Forest Reserve auf unserem Programm. Es befindet sich bei Kilometer 91 auf der Hauptstraße vor Los Bancos und ist mit „Milpe Lodge“ ausgeschildert. Wir bezahlen unseren Eintritt von 12 USD p.p. und bekommen eine Karte mit dem Wegenetz ausgehändigt. Durch den starken Regen in der Nacht sind die Wege extrem glitschig, zumal wir einen sehr steilen Abstieg hinunter zum Fluss auswählt haben. Wie schon auf anderen Touren erlebt, ist das Orten von Vögeln im dichten Wald extrem schwierig, so dass wir im ersten Teil nicht allzu viel entdecken. Dennoch begeistert uns der Weg, führt er doch durch unberührten Nebelwald, vorbei an verwunschenen Wasserfällen und schönen Aussichtspunkten.


Wir können uns auch an den kleinen Dingen erfreuen, die der Wald zu bieten hat, zum Beispiel an den bunten Blüten oder den zahlreichen Schmetterlinge, die auf den Blüten Nektar saugen.

 
 


Nach einem schweißtreibenden Aufstieg gehen wir noch einen weiteren Trail mehr oder weniger oder nennenswerte Auf- oder Abstiege. Corinna entdeckt aus dem Augenwinkel einen größeren Vogel den Weg passieren. Wir schleichen uns vorsichtig ein Stück voran und entdecken das Prachtstück nicht weit entfernt in einer Baumkrone hockend. Es handelt sich um einen Rufous Motmot – was für ein schönes Tier!


Zimtbrustmotmot (Rufous Motmot)


Am Ende des Trails entdecken wir noch zwei Chestnut-mandibled Tukane (leider im Gegenlicht) sowie einige Swallow-tailed Kites mit ihrem sehr markanten Flugbild.

 
Swainson-Tukan (Chestnut-mandibled Tukan)            /              Schwalbenweih (Swallow-tailed Kite)

 

In Los Bancos folgen wir der Empfehlung Pedros und essen im Mirador Rio Blanco zu Mittag. Von dem Restaurant hat man einen atemberaubenden Blick auf das Tal und den Fluss. Natürlich sind auch hier einige „Feeder“ aufgestellt, so dass wir Vögel, insbesondere einige Tanager-Arten, beobachten können.

Zurück in Mindo Lindo sitzen wir eine Weile auf der Beobachtungsterrasse und haben riesiges Glück: Zwei Barbet Tukane geben sich ein Stelldichein und lassen sich bereitwillig fotografieren!

Später treffen wir Heike (die sich in Mindo die Bayern Niederlage gegen Real in der Champions League angeschaut hat) und plaudern eine ganze Weile über Gott und die Welt, insbesondere natürlich über Vögel - unserem Hobby und Ihrem Beruf! Wir wollen mit ihr in den nächsten beiden Tage zwei Birding-Tagestouren unternehmen. Außerdem lösen wir unser Wäscheproblem: Heike bietet uns bereitwillig an, unsere Wäsche zu waschen. Bei dieser Luftfeuchtigkeit ist es nicht ganz einfach, Wäsche trocken zu bekommen und funktioniert nur mit einem Trockner!


Tukanbartvogel (Toucan Barbet)


Am Abend fahren wir hinunter nach Mindo. Auf den ersten Blick ist das kleine Städtchen nicht gerade einladend, ja es wirkt sogar ein kleines bisschen heruntergekommen. Wir sind extrem froh, dass wir uns für Mindo Lindo entschieden haben und nicht für eine Unterkunft hier unten! Im „El Cheffe“ am Ortseingang gibt es leckere Steaks, die auf dem heißen Stein serviert werden. Das Fleisch ist von fantastischer Qualität und kostet gerade einmal 9,50 USD!



26. April 2018 – Mindo
Um 4.30 Uhr klingelt der Wecker, da wir um 5.00 Uhr mit Heike nach Rio Silanche fahren wollen, unserer ersten von zwei geführten Birding-Touren, die wir mit ihr vereinbart haben (80 USD, da wir mit unserem eigenen Auto fahren). Hier befindet sich ein weiteres Reservat der Mindo Cloudforest Foundation, allerdings auf einer Höhe von lediglich 300 Metern. Es ist somit eines der letzten kleinen erhaltenen Waldgebiete in dieser Höhenlage, der restliche Primär- und Sekundärwald hat längst landwirtschaftlich genutzten Monokulturen wie Ölpalmen oder auch Kakao weichen müssen. Somit sind hier völlig andere Vogelarten zu entdecken, als zum Beispiel in Milpe. Zahlreiche sogenannte Choco Endemiten sind zu entdecken, seltene Vogelarten, die nur hier anzutreffen sind!

Die Besonderheit an Rio Silanche ist, dass an dieser Stelle ein 15 Meter hoher Beobachtungsturm errichtet worden ist, von dem man Vögel aus der Vogelperspektive beobachten kann. Heike hat Kaffee und Brote vorbereitet, so dass wir auf dem Turm gemütlich frühstücken, während sich die ersten Vögel ein Stelldichein geben. Wir finden es unglaublich faszinierend, dass Heike jede einzelne Vogelart – und dies sind an diesem Ort wahrlich eine ganze Menge -, sicher an ihrem Ruf identifizieren kann, ohne sie überhaupt gesehen zu haben. Natürlich sieht das geschulte Auge auch sehr viel mehr, als wir alleine jemals entdecken könnten. Für uns ist diese Art von Birding eine völlig neue Erfahrung, da wir es gewohnt sind, uns die Vogelwelt ausschließlich zu Fuß und wandernd zu erschließen. Natürlich ist es sehr viel effektiver an einem solch erhabenen Platz auszuharren und die Vögel zu sich kommen zu lassen! Heike identifiziert in den drei Stunden auf dem Turm gut und gerne 70 - 80 verschieden Arten, darunter den endemischen Choco-Tukan, den Pale-madibled Aracari sowie einen ganzen Trupp von Purple-throated Fruitcrows.
 


Hellschnabelarassari (Pale-mandibled Aracari)                /                 Purpurbrustkotinga (Purple-throated Fruitcrow)


Zum Mittagessen fahren wir wieder zum Mirador Rio Blanco  dort entdecken wir noch eine wunderschöne Anole - und entspannen dann den Rest des Nachmittags auf der Aussichtsterrasse von Mindo Lindo und schauen dem bunten Treiben der Kolibris zu.

 
                                                                            Grünscheitel-Flaggensylphe (Racket-tailed Puffleg)
 


27. April 2018 – Mindo
Die zweite Birding Tour mit Heike führt uns hinauf zur mitten im feuchten Nebelwald gelegenen Bellavista Lodge, unserem Ausgangspunkt für unsere heutige 14 Kilometer lange Wanderung entlang der alten Straße nach San Tadeo. Nach einem leckeren Frühstück fährt uns Pedro hinauf zur Lodge. Dort trinken wir einen Kaffee - somit ersparen wir uns das Eintrittsgeld von 10 USD. Der Preis für den Kaffee ist allerdings mit 5 USD happig! Um die Lodge herum locken andere Gäste schwirrende Kolibris „auf die Hand“, in dem sie Schälchen mit Zuckerwasser in die Höhe halten. Dabei lassen sie sich reihum fotografieren.



Wir wenden uns lieber der großen Vogelvielfalt zu, die um die Lodge herum zu entdecken ist. Heike zeigt uns bereits auf den ersten Metern unzählige Vögel, darunter viele Arten, die wir noch nie gesehen haben.


Starkschnabel-Baumsteiger (Strong-billed Woodcreeper)

 

Blauwvleugelbergtangare (Blue-winged Mountain Tanager)          /            Maskentrogon (Masked Trogon)

Die alte Straße von San Tadeo nach Quito ist heutzutage kaum mehr befahren, so dass wir uns ungestört dem Beobachten von Vögeln zuwenden können. Das Anforderungsprofil der Wanderung ist sehr moderat: Auf einem breiten Fahrweg, der auf einem lang gezogenen Bergkamm verläuft, geht es nach einem anfänglichen kurzen Anstieg gemächlich rund 500 Höhenmeter hinunter zur neuen Straße nach Quito. Natürlich begeistern uns am Wegesrand auch die anderen Dinge, die der Wald uns zu bieten hat, wie zahlreiche Orchideen, die an den moosbewachsenen Bäumen herunterhängen, eine Tarantel, die gemächlich unseren Weg kreuzt und natürlich die weiten Ausblicke hinunter ins Tal auf unberührte dichte Waldflächen.





Wir stellen erneut fest, dass es im Nebelwald extrem schwierig ist, Vögel in gutem Licht zu fotografieren. Die ersten beiden Morgenstunden sind heute sogar noch sonnig, dann zieht aus dem Tal aber bereits schon wieder Nebel auf und blockiert das Sonnenlicht.


                                                                                                                   Brillenwaldsänger (Spectacled Redstart)

Heike erzählt, dass es Pedro gelungen sei, ein riesiges Waldstück, das hinunter bis zum Rio Mindo und darüber hinaus verläuft, schützen zu lassen, damit es nicht den Sägen zum Opfer fällt. Inzwischen kämpfen einige Ecuadorianer um den Erhalt ihrer letzten unberührten Waldstücke. Wir können nur hoffen, dass es nicht schon zu spät ist. Ecuador ist nach wie vor das südamerikanische Land mit der höchsten Abholzungsrate bezogen auf seine Fläche. Am Ende der Tour zeigt uns Heike noch auf ihrem Grundstück ein liebevoll und akkurat gebautes Nest eines Brown Inca Kolibris. Natürlich gehen wir nicht allzu nahe an das Nest heran, um den Vogel nicht zu stören.


Den Nachmittag verbringen wir in Mindo Lindo mit Lesen, Fotos sichern und Reiseberichtschreiben. Vor dem Abendessen lernen wir bei einem Kaffee in Heikes Esszimmer ein sehr nettes deutsches Ehepaar kennen, Christiane und Rainer, Freunde von Heike und Pedro, die sechs Jahre lang als Lehrer an einer deutschen Schule in der Nähe von Quito gearbeitet haben und im Sommer schweren Herzens zurück nach Bremen zurückkehren müssen. Wir plaudern eine ganze Weile über das Leben in Ecuador, unsere Reise und vieles mehr.

An unserem letzten Abend in Mindo entscheiden wir uns für unser Abschiedsdinner für das El Sitio, ein schlichtes kleines Restaurant mit einheimischer Küche, das bei Tripadvisor einen Spitzenplatz belegt. Die Bedienung ist ausgesprochen freundlich und freut sich offensichtlich sehr über unseren Besuch. Wir sind wieder einmal die einzigen Gäste, aber das Essen ist lecker und günstig.

Da es den ganzen Abend geregnet hat, lassen wir es uns nicht nehmen, ein letztes Mal auf eine nächtliche Frosch-Tour auf dem Grundstück von Mindo Lindo zu gehen. Und tatsächlich sind wir erfolgreich und entdecken unter anderem niedliche Fröschchen, die uns mit großen Augen begutachten.





< Intag-Tal                                                                                          Cotopaxi >





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