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Kruger NP

Kruger Nationalpark – Tag 1
Der weltbekannte Kruger Nationalpark ist der größte Wildpark Südafrikas und weist ungefähr die Größe Hessens auf. Von Nord nach Süd misst er etwa 350 Kilometer, von Ost nach West zwischen 40 und 80 Kilometer. Knapp 2000 Kilometer Straßen führen durch den Park, dennoch sind lediglich drei Prozent des Parks von Besuchern einsehbar. Er bietet seinen Besuchern eine Wildpopulation, die als eine der vielfältigsten und interessantesten in Afrika gilt: 336 Bäume, 49 Fisch-, 34 Amphibien-, 114 Reptilien-, 507 Vogel- und 147 Säugetierarten wurden im Park gezählt.

Selbstverständlich ist man im Park nicht gerade alleine und trifft nicht annähernd auf solche einsamen Landschaften, wie wir sie in den Wochen zuvor teilweise vorgefunden haben. Über eine Million Besucher bewundern jährlich die grandiose Tierwelt des Parks. Kritiker bemängeln in diesem Zusammenhang eine zunehmende Kommerzialisierung, ein Bild, das sich auch uns bei unseren Besuchen teilweise aufdrängt.

Der Gründer des Parks, Paul Kruger, war Zeit seines Lebens ein begeisterter Jäger. Seine Grundidee eines Parks war zunächst, einen abgegrenzten Bereich zu schaffen, in dem das Wild leichter zu jagen war. Die starke Dezimierung der Tierbestände durch Wilderer ließ ihn jedoch schnell über einen geeigneten Schutz der großen Wildtiere nachdenken.1886 brachte Kruger im Parlament in Pretoria einen ersten Antrag auf Ausweisung eines Schutzgebietes ein, der jedoch zunächst scheiterte. Erst zwölf Jahre später unterzeichnete das Parlament einen Vertrag über einen sogenannten "Regierungs-Wildgarten", zunächst ein 4600 Quadratkilometer großes Areal zwischen dem Sabie River und dem Crocodile River.



Nach der verlorenen Schlacht der Buren um Transvaal gegen die Engländer wurde Kruger in die Schweiz ins Exil verbannt. Die siegreichen Briten lösten das Schutzgebiet glücklicher Weise jedoch nicht auf, sondern setzten den Major James Stevenson-Hamilton, der sich als ein noch größerer Naturliebhaber, als Kruger es war, erwies, zum Oberaufseher über das Reservat ein. Ihm ist das moderne Reservatskonzept zu verdanken, das vorsah, Besucherströme in den Kruger Park zu leiten. Größtes Augenmerk legte er dabei auf den Wiederaufbau des Elefantenbestandes, von denen es aufgrund des Krieges gegen die Buren nur noch eine Handvoll in dem Gebiet gab. Die ehemals stark bedrohten Elefanten und Nashörner sind mittlerweile wieder so zahlreich vorhanden, dass sie schon zu einer Belastung des Ökosystems werden. Gerade Elefanten können, wie wir auf unserer Wanderung durch den Umfolozi Park eindrucksvoll erleben konnten, auf ihrer Suche nach Nahrung ganze Landstriche verwüsten. Auch sorgte er für ein Umdenken bezüglich fleischfressender Wildtiere, wie Krokodile, Schakale, Wilde Hunde, Hyänen, Löwen, Geparden und Leoparden, die für viele Trophäensammler und Jäger lediglich eine Konkurrenz darstellten und somit gnadenlos abgeschossen wurden.

In den 90er Jahren schmiedete kein Geringerer als Nelson Mandela den Plan, die Grenzen des Kruger-Nationalparks zu den benachbarten Parks in Mosambik und Simbabwe zu öffnen, um ein riesiges grenzüberschreitendes Schutzgebiet in Afrika zu schaffen. Die Idee stieß auf breite politische Zustimmung, so dass bereits im Jahr 2001 die Grenzzäune nach Mosambik und Zimbabwe entfernt wurden und der Great Limpopo Transfrontier Park entstand, bestehend aus dem Kruger Park in Südafrika, dem Gasa Park in Mosambique sowie den Gonarezhou National Park in Zimbabwe. Die Wildtiere können seitdem zwischen den Staaten frei hin und her wandern. Diese Erfolgsgeschichte lässt Naturschützer bereits von einer noch größeren Vision träumen, einem zusammenhängenden Wildtierkorridor bis hin nach Nordafrika.



Wasserbock

Der Kruger Nationalpark öffnet seine Gates um 5.30 Uhr. Da in der Regel besonders in den Morgenstunden viele Tiere beobachtet werden können, haben wir den Wecker auf 4.45 Uhr gestellt. Die R 538 von White River zum Kruger Park verlangt unserem armen Renault einiges ab. Die Fahrt gleicht einem Slalom Parkour um tiefe Potholes herum. Pünktlich um 5.30 Uhr stehen wir dann aber am Numbi Gate. Als Tagesbesucher wird man in die Rezeption hinein beordert und muss ein Formular mit persönlichen Daten ausfüllen. Die Entrance Fee beträgt 204 Rand pro Person. Der Ranger am Eingang kontrolliert noch einmal den Kofferraum unseres Autos, ob wir Waffen mit uns führen – und dann starten wir unsere Tour durch einen der berühmtesten Naturparks der Welt.

Auf der Internetseite 
www.latestsightings.com posten Besucher rund um die Uhr, wenn sie interessante Tiere im Park gesichtet haben. Dies kann dabei helfen, Löwen, Geparden oder Leoparden zu Gesicht zu bekommen. Roger hat uns am Vorabend einige Stellen auf einem Plan eingezeichnet, an denen zuletzt Löwen und Leoparden beobachtet worden sind. Ein lohnender Loop befindet sich direkt hinter dem Gate, der Sabbeni Loop, der um einen imposanten Felsen herumführt. Hier sichten wir eine kleinere Herde Büffel. Irgendwie wirken diese Tiere von ihrem Gesichtsausdruck aus immer aggressiv und scheinen dem Menschen gegenüber nicht freundlich gesonnen zu sein.

Bei einem der Tipps von Roger landen wir kurze Zeit später direkt einen Volltreffer: In einem trockenen Bachbett am Rande der Waterhole Road döst eine Löwin mit vier Jungen unter dem Schatten eines Baumes. Während die Mutter gelassen schlummert, tollen die Löwenbabys im Bachbett herum und erkunden ihre nähere Umgebung. Wenn Löwen oder Leoparden gesichtet werden, bildet sich an den Beobachtungspunkten schnell Pulks von Autos, so auch hier!

Der Kruger Park ist nicht nur ein Big 5 Park, auch „Birder“ können hier voll auf ihre Kosten kommen. So sichten wir unter anderem farbenfrohe Gabelracken, die besonders im Flug ihr wundervolles  türkisfarbenes, metallisch glänzendes Federkleid preisgeben, Haubenbartvögel, Mosambikgirlitze, Elsterwürger, Lappenstare, aber auch  "Spezialitäten" wie ein Schildwida Männchen (Red-collared Widowbird) und einen brütenden Ohrengeier.


Gabelracke (Lilac-breasted Roller)


Haubenbartvogel (Crested Barbet)   /     Kapweber (Cape Weaver)


Schildwida Männchen (Red-collared Widowbird)      /        Elsterwürger (Magpie Shrike)


Lappenstar (Wattled Starling)     /      Büffelweber (Red-billed Buffalo Weaver)

Unsere Frühstückspause legen wir im Skukuza Camp ein. Wir tanken unser Auto noch einmal voll, da man in dem weitläufigen Park wahrhaft große Strecken zurücklegt. Das Skukuza Camp ist für unseren Geschmack ziemlich trubelig und wenig heimelig, so dass wir die Pause recht kurz halten.

Einige Kilometer hinter Skukuza kann man auf die andere Flussseite wechseln. Die 530 führt eine Zeitlang parallel zum Fluss und wir beobachten von einem kleinen Loop aus Hippos und ein Krokodil. Auch im weiteren Verlauf der Straße treffen wir auf unzählige Giraffen, Gnus, Impalas, Warthogs und vieles mehr.

Wir haben uns für den Besuch im Kruger Park einen extrem heißen Tag ausgesucht: Gegen Mittag steigt das Thermometer auf Werte über 35 Grad Celsius. Zwischen White River und dem Numbi Gate besteht ein Höhenunterschied von 600 Metern, dementsprechend ist es in White River auch immer 5-6 Grad kühler. Ab 11 Uhr wird es bei diesen Temperaturen schwierig, Tiere zu beobachten: Alles flüchtet vor der irren Hitze in den Schatten von dichten Bäumen, selbst die Impalas findet man jetzt dichtgedrängt unter Büschen stehend.

Ein sehr empfehlenswerter Picknickplatz ist Mlondozi. Hier kann man auch gekühlte Getränke kaufen. Es herrscht bei weitem nicht so ein Rummel, wie in den großen Camps des Parks. Auf einer Anhöhe gibt es einen offenen Holzunterstand, von dem aus man auf einen famosen Ausblick auf ein lang gezogenes Wasserloch hat. Wir haben großes Glück, da gerade eine imposante Herde von rund dreißig Elefanten das Wasserloch durchquert. Sogar erspähen wir einige sehr kleine Elefantenbabys, die unbeholfen ihrer Mutter hinterher tapsen. Der Bulle hält sich wie üblich abseits der Gruppe und zieht schließlich alleine seines Weges bis unmittelbar unterhalb unseres Picknickplatzes. Wir hätten nicht gedacht, dass wir noch einmal außerhalb des Autos in den Genuss kommen, einen Elefanten aus dieser Nähe beobachten zu können. In der Picknick Area stärken wir uns erst einmal mit Broten, die wir mit Käse, Tomaten und Avocado belegen. Außerdem haben wir gestern in Graskop Billtong vom Kudu gekauft. Billtong ist getrocknetes Fleisch vom Wild oder Rind, das man überall in Südafrika in den Supermärkten findet.

Wir fahren weiter nach Lower Sabie. Hier beobachten wir in einem großen Wasserloch zahlreiche Hippos und Krokodile. Während man bei den meisten anderen Wildtieren einfach Glück haben muss, ist der Hippo Pool von Lower Sabie eine sichere Bank: Die Hippos und Krokodile sind hier einfach immer zu beobachten. Wir schauen den Tieren eine Weile lang zu, um das ultimative Hippo Foto (mit weit aufgerissenem Maul) zu schießen. Leider tut uns das Hippo, das sich in unmittelbarer Nähe befindet, diesen Gefallen nicht. Wir werden allerdings entschädigt durch tolle Wasservögel, wie die grazilen Stelzenläufer, die sich nah an uns herantrauen oder einige Nilgänse sowie Langspornkiebitze.

   
Nilgans (Egyptian Goose)    /     Langspornkiebitz (White crowned Lapwing)


Stelzenläufer (Black winged Stilt)

Ungefähr zwei Kilometer hinter Lower Sabie stehen einige Fahrzeuge am Straßenrand – ein sicheres Zeichen, dass hier etwas besonderes zu beobachten ist. Auf einer Brücke richten die Insassen der Fahrzeuge ihre Ferngläser und Kameras in Richtung Flusslauf, jedoch können wir beim besten Willen kein Tier entdecken. Neben uns hält eine Südafrikanerin, die zuvor bereits mit anderen Beobachtern wild gestikulierend über Leoparden diskutiert hatte. Wir bitten sie, die Position des Leoparden zu beschreiben. Sie meint, „he´s very well camouflaged“, tatsächlich, denn trotz ihrer Beschreibung sichten wir das Tier zunächst trotzdem nicht! Plötzlich entdecke ich typische Tupfer im dichten Gras. Der Leopard hält ein geruhsames Nickerchen im Schatten eines Baumes. Wir fragen uns, wer denn wohl dieses Tier erspäht haben mag? Wenn man nicht weiß, dass dort ein Leopard liegt, ist es geradezu unmöglich, ihn zu orten! Die Auflösung ist ganz einfach: Irgendwann in den Morgenstunden hat jemand das Tier am Wasser stehend entdeckt, bevor er sich zur Ruhe begeben hat. Danach wurde die Information wie bei „Stille Post“ über Stunden von Auto zu Auto weiter getragen!

Langsam müssen wir uns auf den Rückweg machen. Im ganzen Park herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h, so dass man gut planen muss, damit man rechtzeitig zur Schließung um 18.30 Uhr das Gate erreicht. Im weiteren Verlauf sehen wir ein süßes Impala Baby – die Mutter war offenbar sehr früh dran, die meisten anderen Impala Weibchen haben dicke Bäuche und werden ihren Nachwuchs erst in den nächsten Wochen zur Welt bringen. Neben der Straße treffen wir dann noch auf eine Herde Elefanten, ebenfalls mit einigen Jungtieren, die sich von uns überhaupt nicht stören lässt. Es ist jedes Mal wieder ein besonderes Erlebnis, direkt neben einem dieser Kolosse zu stehen. Sie sehen immer so sanftmütig aus, jedoch darf man bei Elefanten nicht vergessen, dass jedes Individuum eine unsichtbare, aber dennoch sehr reale Grenzlinie um sich herum hat. Wenn ein Mensch oder auch ein Auto diese Linie überschreitet, kann es sehr gefährlich werden. Merkwürdigerweise ist die im Tierreich weitverbreitete sogenannte „Fluchtdistanz“ bei großen Bullen kleiner als bei jüngeren Tieren oder gar Müttern mit Jungen. Die großen Bullen haben eher ein großes Selbstvertrauen und erlauben daher dem Menschen eine größere Annäherung.

Von einem Fahrer einer Game Drive Tour erhalten wir die Information, dass er soeben zwei Löwinnen in unmittelbarer Nähe gesichtet hat. Da die beschriebene Stelle direkt auf unserem Weg liegt, verlieren wir keine Zeit und biegen in die H3, einer der asphaltierten Hauptstrecken des Parks ein. Unterwegs treffen wir auch noch auf Breitmaulnashörner, die letzte Art, die uns zum vollkommenen „Big 5 Day“ noch gefehlt hat. Eine Mutter grast friedlich mit einem Jungen und einem etwas älteren Jungtier am Straßenrand.

Lediglich zwei weitere Fahrzeuge stehen an der beschriebenen Stelle, als wir eintreffen. Die Löwinnen sind von der Straße aus nicht zu übersehen. Eine der Löwinnen schläft, die andere schaut sich im Gras liegend gelassen in der Gegend um. Löwen in freier Wildbahn zu beobachten ist ein Erlebnis, dass immer wieder aufregend ist, selbst wenn die Tiere, wie in diesem Fall, vollkommen inaktiv sind.

Am Numbi Gate erfolgt für Tagesbesucher auch bei der Ausfahrt ein bürokratisches Procedere. Man muss mit dem Permit erneut in die Rezeption und wird dort „ausgecheckt“. Der Ranger kontrolliert noch einmal den Kofferraum. Roger erzählt uns am Abend, dass Besucher schon das Fleisch komplett zerlegter Wildtiere, z.B. Impalas oder Kudus, aus dem Park herausschmuggeln wollten!


 

Kruger Nationalpark – Tag 2
Wir stehen wieder pünktlich um 5.30 Uhr am Numbi Gate, lassen die Einlassprozedur über uns ergehen und fahren dann mehr oder weniger ohne links und rechts zu schauen zur S 65, der Waterhole Road. Wir wollen heute möglichst früh versuchen, die Löwin mit ihren vier Jungen zu sichten. Der Radius der Löwinnen, wenn sie Junge haben, ist sehr klein, so dass eine gute Chance besteht, sie am alten Platz wieder anzutreffen. Am trockenen Flussbett steht tatsächlich lediglich ein weiteres Fahrzeug und wir sichern uns einen Platz in der „Pole Position“. Tatsächlich befindet sich die Löwin nach wie vor an der gleichen Stelle, die vier Wochen alten süßen Jungtiere toben über sie hinweg. Eine halbe Stunde verfolge wir das Treiben, ein wunderbares Erlebnis!

Der heutige Morgen ist nicht so heiß, so dass wir eine Menge Wildlife zu sehen bekommen. Einige Impala Weibchen haben jetzt ihr wenige Tage altes Junges an ihrer Seite. Wir beobachten ein winziges Impala Baby beim säugen. Sie wirken noch so zierlich und zerbrechlich und sind noch gar nicht recht auf die Gefahren des Busches vorbereitet. Impala Weibchen sind in der Lage, die Geburt drei bis vier Wochen hinaus zu zögern, wenn die Regenzeit verspätet einsetzt. Die Jungtiere würden verhungern, da das Muttertier keine Milch produzieren kann, wenn nicht ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Wieder einmal ein wundersamer Überlebensmechanismus der Natur!

Auch sehen wir kleine Steinböckchen mit niedlichen Knopfaugen, für uns eine der hübschesten Antilopenarten, mit einer Schulterhöhe von gerade einmal 60 Zentimetern.

Auf unserem Weg nach Skukuza begleitet uns eine ganze Weile eine große Pavianherde. Wir fahren im Schritttempo neben den Tieren her und amüsieren uns über die fortlaufenden Neckereien der Jungtiere - man kann immer wieder menschliche Verhaltensweisen erkennen. Interessant sind auch die individuell unterschiedlichen Gesichtszüge der einzelnen Tiere.

 

Zum Frühstücken fahren wir dieses Mal in die Skukuza Day Visitor Area. Bei unserem ersten Besuch haben wir den Picknickplatz nicht gefunden. Sie liegt jenseits der alten Brücke, außerhalb des Skukuza Camps. Wir sind die einzigen Gäste – kein Wunder, da die meisten Gäste aufgrund der schlechten Ausschilderung das idyllische Plätzchen nicht finden! Hier herrscht laut Roger niemals Rummel und es gibt sogar einen Swimming Pool, der gegen Gebühr genutzt werden kann.

Die Zeit zwischen 11 und 16 Uhr ist heute erneut sehr ruhig. Die Tiere verkriechen sich wieder im Schatten und sind schwer auszumachen. Auch Vögel sind in der Mittagshitze schwer zu beobachten, dennoch entdecken wir in einer Baumkrone ein Gelbschnabeltoko-Pärchen, das maerlisch für ein Foto posiert. Auch den plumpen Perlhühnern, die überall in Südafrika zu beobachten sind, scheuen die Hitze nicht und picken unverdrossen am Straßenrand nach Körnern und Samen.


Gelbschnabeltokos   /     Afrikanisches Perlhuhn

Wir verbringen eine ausgedehnte und geruhsame Mittagspause beim Eileen Orpen Picnic Spot. Von einem überdachten Picknickplatz aus hat man einen schönen Blick auf einen idyllisch gelegenen Hippo Pool.

Höhepunkte des Nachmittags sind diverse White Rhinos, mehrere Elefantenherden mit zahlreichen Jungtieren sowie ein wundervoller Sattelstorch, der an einem Wasserloch Ausschau nach Fröschen, Fischen und Krebsen hält.

Bei der Ausfahrt haben wir dann noch eine abenteuerliche Begegnung, die sich erst später als solche herausstellt. Eine unscheinbare gräuliche-olive Schlange nimmt ein Sonnenbad auf dem heißen Asphalt - wir identifizieren sie später als eine Schwarze Mamba.


Sattelstorch                                                                                                                                  


16.11.2012
Unser letzter Tag in Südafrika. Da unser Flug erst heute Abend um 20.15 Uhr geht, haben wir alle Zeit der Welt nach einem ausgiebigen Frühstück mit leckerem Omelett im Garten der Seringa Lodge zu relaxen. Wir müssen lediglich bis 11 Uhr unser Zimmer räumen, da heute neue Gäste erwartet werden, danach dürfen wir uns solange wir wollen noch in der Lodge aufhalten. Ich schreibe an den letzten Reiseberichten – aufgrund des vollen „Terminkalenders“ mit Game Drives, Wanderungen und sonstigen Unternehmungen, habe ich noch immer nicht die Tage im Umfolozi Park anhand meiner handschriftlichen Aufzeichnungen rekapitulieren können – während Corinna am Pool die Seele baumeln lässt und interessante Naturzeitschriften, die Roger abonniert hat, studiert.

Um 1 Uhr verabschieden wir uns schließlich herzlich von Cecilia und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Die 380 Kilometer von White River nach Johannesburg kann man bequem in vier Stunden schaffen. Die N 4 und später auch die N 12 sind überwiegend vierspurig ausgebaut und in sehr gutem Zustand. Nur einige Baustellen hinter Nelspruit sorgen für kleinere Verzögerungen. Südafrika verabschiedet sich von uns nicht gerade von seiner besten Seite: Ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel prasselt auf uns nieder und wir können eine Zeitlang lediglich im Schritttempo fahren, da die Sicht stark eingeschränkt ist.

Dennoch erreichen wir den Flughafen rechtzeitig. Wir müssen unseren Mietwagen voll getankt zurückgeben, finden jedoch vor dem Flughafen keine Tankstelle. Ehe wir uns versehen geraten wir schon in das Parkhaus, in dem sich auch die „Car Rental Returns“ befinden. Wir fragen einen gelb uniformierten Farbigen nach einer Tankstelle. Er zeigt sich sofort hilfsbereit und deutet an, einsteigen zu wollen, um uns den Weg zu zeigen. Allzu großes Misstrauen unterdrückt häufig die Freundlichkeit der Menschen in fremden Ländern, also öffnen wir die Tür trotz eines leicht mulmigen Gefühls. Ich befrage ihn nach seinem Job hier im Flughafen und er erzählt uns, dass er einen Vertrag als Reinigungskraft hat. 1900 Rand, kaum 180 €, verdient er pro Monat, für uns ein unfassbar geringes Gehalt. Zielsicher lotst er uns zu der Tankstelle, die sich hinter dem Parkhaus befindet und anschließend wieder zurück zur Europcar Auto-Rückgabe. Wir belohnen unseren freundlichen Helfer großzügig mit 50 Rand, was ihn sichtlich erfreut, checken danach ein und besteigen alsbald schon den Airbus 380 von Air France.

Zuvor haben wir noch Keara, unsere Reisebekanntschaft aus dem Umfolozi Park getroffen, von der wir bereits wussten, dass sie ebenfalls mit unserer Maschine nach Paris fliegt, um von dort aus weiter zu reisen nach Dublin, ihrer Heimat. Sie arbeitet in Johannesburg als Freelancerin für eine Öl- und Gasgesellschaft immer nur einige Wochen, danach fliegt sie zurück nach Dublin. Interessiert erkundigt sie sich nach dem Verlauf unserer letzten beiden Wochen in Südafrika und wir vereinbaren beim Abschied ein Wiedersehen, irgendwann in Dublin oder Hannover!

Unsere erste Begegnung mit dem schwarzafrikanischen Kontinent hat uns beide tief berührt und wir fiebern bereits auf dem Rückflug den nächsten Reisen und Abenteuern entgegen. Malawi und Sambia, Länder von denen uns unter anderem Willis aus Kosi Bay begeistert berichtet hat, stehen ganz oben auf der Wunschliste, aber auch Botswana, Namibia und weitere Länder Afrikas haben unser Interesse geweckt. Dann werden wir uns mit großer Wahrscheinlichkeit per 4x4 Wagen und Dachzelt auf den Weg machen, um der großartigen Natur Afrikas so nahe wie möglich zu sein.





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