23. November 2016 - Guma Lagoon Lodge bis Gobabis (750 Kilometer)
Stolze Pfauenmänner
Die restlichen Lebensmittel schenken wir dem Küchen-Staff, der sich riesig darüber freut. Alle weiteren Dinge, wie eine Cooler-Box und andere Küchenartikel haben wir James versprochen, der die Dinge ebenfalls gut gebrauchen kann. Um 7.30 Uhr sind wir startklar, um die längste Etappe unserer diesjährigen Reise hinter uns zu bringen. In der Nacht hat es geregnet, so dass die tiefsandige Zufahrt zur Luma Lagoon Lodge einfach zu befahren ist. An der Hauptstraße angekommen, erhöhen wir erst einmal unseren Reifendruck und fahren nach Gumare, wo es tatsächlich gleich zwei Tankstellen gibt, die Diesel verkaufen – die einzigen Diesel Tankstellen weit und breit!
Die Fahrt durch die heiße Einöde der Kalahari ist langweilig, allerdings erfordern die zahlreichen Tiere am Straßenrand wie Pferde, Esel, Ziegen und Rinder sowie die riesigen Potholes im Belag der Straße erhöhte Aufmerksamkeit. Hinter Tsau geraten wir in eine Geschwindigkeitskontrolle – leider habe ich übersehen, dass wir ein Village durchfahren, wo 60 km/h angezeigt war. 42 Kilometer zu schnell bedeuten 940 Pula! Ich beteuere, nur noch 450 Pula zu besitzen, da wir heute Botswana verließen, was der Polizeibeamtin letztlich dann auch auszureichen scheint. Ich bekomme eine ordnungsgemäße Quittung, und wir dürfen unseren Weg fortsetzen. Gleich zweimal wird bei den unsinnigen Kontrollen an den Vet-Fences (hinter Tsau und bei Kuke) der Inhalt unseres Kühlschrankes überprüft und nach „Red-Meat“ gefragt, was wir stoisch verneinen – dieses Mal haben wir tatsächlich ein reines Gewissen und müssen das Fleisch aus dem Kühlschrank nicht wie sonst im Auto verstecken!
Nach sechs Stunden Fahrzeit erreichen wir schließlich die Mamuno Border – das übliche Procedere geht relativ schnell. Nur der Beamte, der den „Wegezoll“ für das Auto kassiert (jeder Grenzübertritt kostet für das Auto 259 NAM $) verzögert die ganze Angelegenheit, in dem er betont langsam arbeitet.
Nun ist es nicht mehr weit – die letzte afrikanische Nacht wollen wir in der West Nest Lodge, rund 50 Kilometer hinter Gobabis, verbringen. Die Lodge ist ein kleiner „Abenteuerpark“, in dem die Windhoeker an Wochenenden Outdoor-Workout betreiben, die Kinder Minigolf spielen können, oder aber in der Chappel geheiratet wird. Fünf stolze Pfauenmänner, die sich den Gästen gerne in voller Schönheit präsentieren und zugleich in der Kalahari Landschaft etwas deplatziert wirken (was auch nicht anders wird, wenn sie sich auf dem Rücken von Elefanten Statuen setzen!!!), gibt es auf dem Gelände zu bewundern . Diese Vögel sind indischer Abstammung und wir müssen unumwunden zugeben, dass sie zweifelsohne zu den prachtvollsten unserer Reise gehören.
Wir beschließen spontan, uns nach drei Wochen Dachzelt ein richtiges Bett zu gönnen. Die „Thatched-Rooms“ in kleinen idyllischen steinernen Hütten kosten 840 NAM $ inklusive Frühstück und Dinner p.P.. Die Lodge liegt inmitten einer typischen Kalahari-Landschaft, was wir spätestens auf einem kleinen Spaziergang über das weitläufige Grundstück bemerken.
Der Sonnenuntergang präsentiert sich mit dramatischen Wolkenbildungen und einem weiter entfernten Gewitter. Nachdem wir auf dieser Reise nicht immer mit abendlichen Bilderbuch-African-Skies verwöhnt worden sind, ist dies doch ein versöhnlicher Abschluss.
Das Dinner in der Lodge ist mittelprächtig – das riesige 500 Gramm Rumpsteak ist etwas zäh! Wenn man die armseligen Rinder am Straßenrand betrachtet, die an dem wenigen Gras herumkauen, kann das Fleisch am Ende wahrscheinlich auch keine bessere Qualität haben!
24./25. November 2016 – Gobabis – Windhoek (140 Kilometer), Rückflug nach Frankfurt
Abschied aus Afrika
Noch einmal machen wir nach dem Frühstück in der Lodge einen Spaziergang. Wir sehen Kudus, Gnus, Springböcke, Zebras und andere Antilopen.
Nachdem wir unsere Sachen für den Flug verstaut haben, machen wir es uns noch für ein paar Stündchen am Pool gemütlich. Einer der Pfauenmänner liegt malerisch im Schatten und stößt ab und zu markerschütternde Schreie aus.
Auch ein bisschen Birding darf es am letzten Tag noch sein: Im Garten am Pool schwirren unterschiedliche, bunte Waxbills und Finken herum, wie zum Beispiel der Green-Winged Pytilla, der Scaly-feathered Finch oder der Violet-Eared Waxbill. Auch Black-chested Prinias gesellen sich dazu.
Schnurrbärtchen (Scaly-featherd Finch) / Granatastrild (Violett-eared Waxbill) / Buntastrild (Green-winged Pytilla)
Wir genehmigen uns noch ein Lunch, gebratener Seehecht mit Griechischem Salat, nehmen noch eine letzte Dusche und brechen dann auf zum Flughafen.
Wieder einmal liegt ein ereignisreicher Afrikaurlaub hinter uns, der geprägt war durch große Hitze, aber auch durch das pulsierende afrikanische Leben an den großen Wasseradern. Auch das Birding war überaus interessant und erfolgreich – nahezu 150 verschiedene Arten haben wir gelistet und zumeist auch fotografiert.
< Okavango Panhandle Video >
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