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Galapagos-Santa Cruz

In der Brisas del Mar Bar, die von etwas ruppig wirkenden älteren Damen geführt wird, essen wir noch ein paar leckere selbstgemachte Empanadas (2 -3 USD/Stück) und machen uns dann allmählich auf den Weg zur Fähre. Erneut lassen wir den unsinnigen Check unseres Gepäcks über uns ergehen. Einige Taschen werden mit einem Klipp versiegelt und später dann in Santa Cruz wieder geöffnet. Was soll das bringen? Wo und wie sollen wir unterwegs auf der Schnellfähre etwas Unerlaubtes in unser Gepäck schmuggeln? Erneut lassen wir den zweistündigen Höllenritt über uns ergehen – es ist ein Wunder, dass alle Passagiere ohne Brechreiz in Santa Cruz vom Boot gehen.

Auf direktem Weg laufen wir vom Anleger zu unserer gebuchten Unterkunft, dem K-Leta Guesthouse. Yogo, der nette Sohn der Inhaberin, zeigt uns unser Apartment. Es ist sehr geräumig und liebevoll eingerichtet - wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Yogo gibt uns einige Tipps zu unseren geplanten Ausflügen für morgen und auch zu Restaurants. Das ist die Form von Gastfreundschaft, wie wir sie schätzen - und sie ist wohltuend nach den Ereignissen im Wooden House!

Wir sind zum Dinner mit Claire und Stephen verabredet, die zeitgleich auf der Golondrina, dem Schwesterschiff der Fragata, waren. Wir sind ihnen in den vergangenen Tagen immer mal wieder begegnet und haben nett geplaudert. Unsere Restaurantauswahl fällt auf das Il Giardino, in unmittelbarer Nähe zu unserem B&B. Wir entscheiden uns für Spaghetti Marisco, die lecker sind, aber auch ihren Preis haben (19 USD). Der Abend mit Claire und Stephen ist richtig nett und wir plaudern über Gott und die Welt.



16. Mai 2018 – Santa Cruz
Das Frühstück wird im La K-Leta aufs Zimmer serviert, den Kaffee können wir uns in der bereitgestellten Kaffeemaschine selbst zubereiten. Wir wollen heute Morgen direkt zur Tortuga Bay laufen. Über einen sehr schön angelegten 2,5 Kilometer langen Pfad gelangt man zu diesem Strand. Auf Santa Cruz sind die größten Galapagos Opuntien zu finden. Blätter und Früchte der Kakteenbäume sind eine wichtige Nahrungsquelle für Iguanas und Schildkröten. Auch der Kaktus Fink ist abhängig von den Früchten, den Samen und den Blüten der Kakteen.

Der Playa Brava ist ein echter Traumstrand, makellos weiß und mit pudrigem Sand – er gilt als einer der schönsten Strände in ganz Südamerika! Wir lassen uns das Wasser um die Füße spülen und genießen den kleinen Spaziergang zum Playa Mansa. Es wird davon abgeraten an der Playa Brava zu baden aufgrund der sehr starken Strömung.


Die Playa Mansa ist hingegen eine Lagune, die durch eine Landzunge vom offenen Meer abgetrennt ist. Hier kann man gefahrlos schwimmen, das Schnorcheln ist allerdings nicht berauschend, da die Sicht im Wasser extrem schlecht ist. Wir relaxen den ganzen Morgen im Schatten von Mangroven. Auch wenn die Sonne sich hinter Wolken verbirgt, muss man darauf achten, nicht zu verbrennen. Gestern habe ich bei unserer Siesta vergessen, meinen Oberkörper einzucremen und sah nach einer Stunde aus wie eine gekochte Languste!


Zurück fahren wir mit dem Taxiboot (10 USD p.p.) zum Anleger von Puerto Ayora. Im Restaurant Andrea & Valerio, direkt gegenüber vom Fischmarkt, essen wir eine sehr leckere Fisch-Ceviche bzw. Fisch Suppe. Auf dem Fischmarkt lauern wieder Pelikane, Lava-Möven, Seelöwen und bedauerlicherweise auch Marine Iguanas auf einen fetten Brocken.

Am Nachmittag lassen wir uns mit dem Taxiboot (0,80 USD p.p.) zum Playa de los Alemanes fahren. Der Strand ist unspektakulär und nicht sonderlich attraktiv, so dass wir auf direktem Weg weiterlaufen nach Las Grietas. Unterwegs passiert man eine einfache Salz-Gewinnungsanlage. Las Grietas ist eine Schlucht, die durch vulkanische Eruptionen entstanden ist. Das Wasser ist kristallklar und besteht aus Brackwasser, einer Mischung aus Salz- und Süßwasser. Letzteres kommt aus den Highlands durch Untergrund-Filtration. Man kann in der kleinen Felsspalte schnorcheln und wir sehen unter anderem einige große Papageienfische. Gegen Nachmittag wird dieser Platz leider von vielen Touristen, Gruppen und auch Einheimischen aufgesucht, so dass wir nach einer kurzen Schnorcheltour das Weite suchen. Gleich beim Anleger ist das exklusive Restaurant Angermeyer. Dort gönnen wir uns einen Mojito mit grandioser Aussicht auf das Hafenbecken, in der gerade das imposante und hochpreisige Kreuzfahrt-Segelschiff „Mary-Anne“ ankert. Eine riesige Meeres-Schildkröte dreht direkt vor unserer Nase ihre Runden.


Abends steht eine kurze Shopping Runde auf der Avenida Charles Darwin auf dem Programm. Ganz Santa Cruz scheint ausschließlich aus Touranbietern, Restaurants und Souvenierläden zu bestehen, diesen Eindruck gewinnt man, wenn man die Ave Charles Darwin zum Pier hinunterschlendert. Später folgen wir der Empfehlung unseres Hosts und nehmen unser Galapagos-Abschiedsessen im Restaurant „Isla Grill“ ein. Dort gibt es unter dem Namen „Churasquito de mimi“ ein riesiges T-Bone Steak (22 USD). Tatsächlich ist das Fleisch sehr gut und wir essen mit Genuss, nachdem wir uns seit Tagen eigentlich fast ausschließlich von Fisch und Meeresfrüchten ernährt haben.




17. Mai 2018 – Von Santa Cruz nach Quito

Noch einmal verweilen wir am Fischmarkt. In den Morgenstunden ist das bunte Treiben hier am allerbesten zu beobachten, da die Fischer anlanden und den Fisch zum Verkauf präparieren. Eindeutig am dreistesten sind die Fregattvögel, die dicke Brocken von Fischresten im Vorbeifliegen von den Tischen stibitzen. Die Seelöwen stehen dem in nichts nach, hieven sich an den Verkaufstresen wie an einer Biertheke empor, um an die begehrten Brocken heranzukommen. Nur die Heerschar von Pelikanen und ein einsamer Great Blue Heron kommen kaum zum Zuge und warten geduldig auf ihre Chance.

 




Ein letztes Mal schlendern wir über die Ave Charles Darwin und machen uns dann bereit. Das Taxi, das Yogo für uns bestellt hat (25 USD), ist pünktlich und fährt uns auf die andere Seite der Insel zum Kanal, den wir mit einer Fähre (1 USD) überqueren. Der Bus zum Flughafen am Anleger auf Baltra wartet bereits darauf, die Passagiere von der Fähre aufzunehmen. Die Busfahrt zum Flughafen ist kostenlos.


Wir ergattern Emergency Seats und hoffen noch Bilder vom Archipel aus der Luft schießen zu können. Leider vergeblich, denn eine dichte Wolkendecke verhindert dieses Vorhaben. Pünktlich landen wir, nach einer Zwischenlandung in Guayaquil, in Quito. Ein von unserer Unterkunft gebuchter Taxifahrer steht mit einem Schild am Ausgang, um uns abzuholen.

Die Posada Mirolindo befindet sich nur zehn Minuten vom Flughafen entfernt in absolut ländlicher und ruhiger Umgebung. Das gesamte Anwesen ist liebevoll ausgestattet und wir erhalten das schöne „Cotopaxi“-Zimmer. Die Gastgeber sind mehr als reizend! Hier werden wir unsere Reise in aller Ruhe ausklingen lassen können! Am Abend wird uns ein typisches Mahl aus den Anden serviert, Schweinefleisch, gekochter Mais mit Tomaten und Zwiebeln sowie frittiertes Kochbananen-Püree. Beim Dinner können wir auf die Lichter von Quito und Cumbaya blicken.




18. Mai 2018 – Von Quito über Amsterdam nach Hannover
Wir werden in Quito verabschiedet mit Dauerregen, später klart es jedoch auf, so dass wir noch eine kurze Runde vor dem langen Flug drehen. Das Taxi ist für 13 Uhr bestellt und bringt uns zum Flughafen. Der Nachtflug auf unseren Premiumseats ist angenehm und wir können eigentlich besser schlafen, als auf den Emergency Seats, die wir sonst für Langstreckenflüge buchen. In Amsterdam haben wir noch einmal drei Stunden Aufenthalt, dann hat uns die Heimat wieder.

Eine der spannendsten Reisen, die wir jemals gemacht haben, ist zu Ende. Sie bestach insbesondere durch ihre vielseitigen Landschaften und grandiosen Naturerlebnisse. Die von uns geplante Reiseroute war weitgehend gut geplant, wenn wir auch beim nächsten Mal kleinere Anpassungen vornehmen würden (u.a. 1 Tag Paz de las Aves, Mietwagen Rückgabe in Quito anstatt in Guayaquil und Gepäck Teildeponierung in einer Unterkunft in Quito während des Galapagos-Aufenthalts; kürzerer Aufenthalt auf Isabela).

 


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