14./15. Juni 2019 – Piégros-la-Clastre - Eguisheim – Hannover (570 Km + 650 Km)
Allzu gerne hätten wir noch einen abschließenden Tag an der Drome verbracht, jedoch regnet es am frühen Morgen und es ist auch keine Wetterbesserung in Sicht. So ist der Entschluss schnell gefasst, uns auf den Weg in Richtung Heimat zu begeben. Wir beißen in den sauren Apfel und wählen die schnelle Variante, nehmen die exorbitanten französischen Autobahngebühren in Kauf, da eine „Landpartie“ aufgrund des miesen Wetters kaum lohnenswert erscheint. So gelangen wir bis zum Nachmittag ins Elsass - dieses Mal entscheiden wir uns für das Örtchen Eguisheim. Wir bekommen tatsächlich die allerletzte freie Parzelle auf dem Campingplatz Trois Chateaux.
Für eine Nacht erfüllt der Platz komplett seinen Zweck, zumal er super zentral gelegen ist. Die meisten Parzellen sind mega-eng, die Sanitäranlagen aber so weit in Ordnung. Nach so vielen individuellen France Passion Plätzen, fällt es uns schwer, uns mit solchen beengten Verhältnissen anzufreunden.
Wir erkunden in einer kurzen Runde unterhalb der drei weit sichtbaren Burgen die Weinberge von Eguisheim. Der sich öffnende Ausblick auf Colmar mit seinen Hochhäusern passt irgendwie nicht so recht ins liebliche Elsass-Bild! Auch der Ort wirkt von oben etwas gesichtslos und unscheinbar – dieser Eindruck wird sich später bei unserem Rundgang durch den historischen Kern noch ändern.
Im Restaurant „Au Vieux Porche“ haben wir einen Tisch für unser abschließendes Dinner reserviert. Nach einer zunächst unangenehmen Diskussion mit einer richtig unverschämten Mitarbeiterin, haben wir einen tollen Abend, auch deswegen, weil sich die Mitarbeiterin offenbar auf Anordnung ihrer zuvorkommenden Chefin nicht mehr an unseren Tisch heranwagt! Wir ordern das Fünfgangmenü „Plaisir“ mit begleitenden Weinen (49 € + 16 €) und sind sehr zufrieden. Unter anderem gibt es als Hauptgericht ein sehr zartes Kalbs-Filet Mignon. Hervorzuheben ist das Dessert, ein warmes Mi-cuit au chocolat, Fleur de Cao, das uns sehr begeistert!
Bei einer Foto-Tour zur blauen Stunde entdecken wir die reizvollen Seiten des Dörfchens innerhalb der mittelalterlichen Altstadt. Auch Eguisheim hat die Auszeichnung, eines der schönsten Dörfer Frankreichs zu sein und das vollkommen zu Recht. Blumengeschmückte, windschiefe, alte Fachwerkhäuschen aus dem 16. und 17. Jahrhundert schmiegen sich pittoresk in den konzentrisch angeordneten Gässchen aneinander.


Im Zentrum steht die sogenannte „Pfalz“, eine ehemals achteckige Wasserburg aus dem 8. Jahrhundert, heutzutage eine neoromanisch-byzantinische Kapelle, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts zu Ehren des Papstes Leo IX, dessen Denkmal den Brunnen vor der Pfalz ziert. Eguisheim ist die Geburtsstadt dieses Papstes. Bei dem Umbau wurde leider die ehemalige Wasserburg dem Erdboden gleichgemacht.

Am nächsten Morgen begeben wir uns auf unsere letzte Etappe, machen auf halber Strecke in Gießen eine Mittagspause und besuchen unser Patenkind, das dort studiert. Unsere zweite Wohnmobilreise stand unter einem komplett anderen Stern als die Tour durch das Baltikum. Letztlich war es eine kulinarische Reise durch das „Genießer-Schlaraffenland“ Frankreich, unter fotografischem Aspekt sicher nicht so interessant wie zum Beispiel die Bretagne. Die Provence haben wir trotzdem noch nicht komplett abgehakt, denn es gibt noch sehr viel Neues zu erkunden.
Und für all diejenigen, die noch nicht genug infiziert vom Frankreich und Provence-Fieber sind, empfehlen wir die Website "Frankreich in Wort und Bild", auf der wir als Gastautoren vertreten sind!
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